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Die SPD in Schkeuditz

Mahnmal: SPD unterstützt "Stolperstein"-Projekt

Veröffentlicht am 02.02.2016 in Ortsverein

Beispiel von Stolpersteinen

Dass in Schkeuditz im Mai dieses Jahres die ersten "Stolpersteine" verlegt werden, hat im Rahmen seiner Januar-Sitzung einstimmig der Schkeuditzer Stadtrat beschlossen. Auf dessen Sitzung am Donnerstagabend stimmten alle anwesenden Mitglieder für die Kenntlichmachung der letzten frei gewählten Wohnorte von vier Schkeuditzer Opfern der Nazi-Zeit. Drei dieser mit einer beschrifteten Messingplatte versehenen "Stolpersteine" des Kölner Künstlers Günter Demnig sollen vor dem Haus in der Schillerstraße 9 verlegt werden. Ein weiterer soll vor dem Gebäude Landwehrstraße 4 in den Fußweg eingelassen werden.

Wie SPD-Fraktionschef Jens Kabisch ankündigte, werde die SPD das Projekt auch finanziell unterstützen. Dabei begrüßte Kabisch im Namen seiner Fraktion die Verlegung der Stolpersteine "außerordentlich". Bei den "Stolpersteinen" handelt es sich um ein europaweites Projekt, an dem sich 19 Länder beteiligen. Die bisher verlegten Stolpersteine gelten zusammen als das größte Freiluftmahnmal weltweit.

Die notwendige Dynamik hat das Schkeuditzer Stolperstein-Projekt durch die Beteiligung des Gymnasiums erfahren. So können in der Schillerstraße 9 drei solcher Steine in Gedenken an die Familie Goldberger verlegt werden. Die Eltern betrieben einen Kolonialwaren-Laden und wurden 1938 entschädigungslos enteignet, wusste sie. Bernard und Golda Goldberger bekamen 1914 ihr einziges Kind Chana Goldberger. Sie konnte – im Gegensatz zu ihren Eltern, die während der sogenannten Polenaktion deportiert wurden – nach Palästina fliehen.

Für den 1941 im Konzentrationslager Dachau ermordeten Kurt Beyer, der zuletzt in der Landwehrstraße 4 wohnte, wird ebenfalls ein Stolperstein verlegt. Der Kommunist wurde in Schkeuditz bereits zu DDR-Zeiten geehrt und ist im kollektiven Gedächtnis der älteren Schkeuditzer verankert ist: Eine Lehrwerkstatt des Maschinen- und Apparatebaus (MAB) in der Delitzscher Straße trug seinen Namen. Dort im Hof befand sich auch ein Gedenkstein, der nach 1990 genauso entfernt wurde, wie einer in der jetzigen Leibniz-Grundschule, Ringstraße 10. Eine neuerliche Erinnerungsstelle soll Beyer nun mit einem "Stolperstein" erhalten.

Wer das Projekt finanziell unterstützen möchte, könne sich an den Erich-Zeigner-Haus-Verein in Leipzig wenden, die die Verlegung von Stolpersteinen in der Region koordinieren. Insgesamt 480 Euro sind für die Anfertigung und die Verlegung der beschrifteten Steine nötig. Die SPD hat 120 Euro gespendet.

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